China: Blackberry sieht rot

12.04.2006
Vor dem Marktstart von Research in Motion (RIM) im Reich der Mitte bringt Chinas zweitgrößter Mobilfunkbetreiber China Unicom einen eigenen E-Mail-Push-Dienst namens "Redberry" heraus.

Redberry berücksichtige nicht nur die Bekanntheit der Blackberry-Marke, sondern drücke zusätzlich die symbolische Bedeutung von China Unicoms neuem roten Logo aus, erklärte die staatlich kontrollierte Company. Dabei handelt es sich um einen dekorativen chinesischer Knoten als Zeichen der dauerhaften Verbindung zwischen Menschen. Schließlich sei Blackberry die erfolgreichste Anwendung der E-Mail-Push-Technik, so der Anbieter.

Von deren Popularität versucht China Unicom noch kräftig zu profitieren, solange RIM noch nicht mit seinem Kooperationspartner China Mobile Communications handelseinig geworden ist. RIM will seinen Blackberry-Dienst mit dem Hauptkonkurrenten von China Unicom im Reich der Mitte einführen. China Mobile wird allerdings im kommenden Monat einen eigenen mobilen E-Mail-Dienst mit dem Namen "Pushmail" starten.

Neben dem Namen sollen sich auch die von Blackberry und Redberry genutzten Techniken frappierend ähneln. Das Produkt von China Unicom basiert aber auf der vom chinesischen Hersteller Facio Software entwickelten Applikation "Uni Pushmail". Außerdem funktioniert der Dienst im Gegensatz zu dem kanadischen Pendant nicht nur auf proprietären Geräten, sondern auf den aktuell von China Unicom angebotenen CDMA-Handys.

Auch preislich will sich das Redberry-Angebot von dem Konkurrenten absetzen: Ein E-Mail-Account mit fünf MB Speicherplatz kostet umgerechnet 62 US-Cent pro Monat, die "Deluxe"-Version mit 50 MB rund 1,25 Dollar. Je versendeter E-Mail werden zusätzlich einige Cents berechnet. In Hongkong, wo Blackberry bereits aktiv ist, verlangt RIM für einen herkömmlichen Account bis zu 64 Dollar monatlich, Mails inklusive. (mb)