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Gericht bremst Fusionspläne von Tele2 und Versatel

28.03.2006
Aktionäre erwirken einstweilige Verfügung.

Ein Gericht hat am vergangenen Freitag die Pläne des schwedischen TK-Unternehmens Tele2 durchkreuzt, die verbleibenden Aktionäre des niederländischen Carriers Versatel mit einem schnellen Abschluss der Fusion vor vollendete Tatsachen zu stellen. Nach Auffassung des zuständigen Richters darf die Fusion den Aktionären noch nicht zur Abstimmung vorgelegt werden. Gleichzeitig wurde es Versatel untersagt, selbst Vorbereitungen für den Zusammenschluss zu treffen, darunter ein geplantes Delisting der Aktien.

Tele2 hat bereits im Oktober für die Mehrheit von Versatel übernommen und hält derzeit rund 77 Prozent der Anteile. Einige Minderheitsaktionäre, vor allem Fonds, hatten einen Tausch ihrer Aktien abgelehnt, da sie die Bar-Offerte von 2,20 Euro je Aktie als zu gering erachten. Zudem kritisierten sie, dass das Fusionsverfahren die 95-Prozent-Hürde umgehe, die das niederländische Gesetz für ein Squeeze-out von Minderheitsaktionären setze. (mb)