RFID - viel Zukunft, wenig Gegenwart

24.03.2006
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die Funkfrequenzerkennung war eines der Hype-Themen auf der diesjährigen CeBIT. Die Vorzeigeprojekte stagnieren aber noch.

Es ist der berühmte Vorführeffekt. "Herr Dr. Wolfram, die Waschmaschine funktioniert nicht", ruft die junge Dame verzweifelt. Eigentlich hätte das an die Maschine angeschlossene Display einen Warnhinweis ausgeben müssen, denn in der Trommel befinden sich ein weißes Handtuch und eine knallrote Bluse. Beide sind mit einem Funkchip ausgestattet, der die Pflegeanleitungen gespeichert hat und sie dem Lesegerät des Waschautomaten melden soll.

Hier lesen Sie …

  • was die Metro Group als Aussteller auf der CeBIT zu suchen hatte;

  • was sie in Sachen RFID derzeit treibt;

  • warum die Umsetzung mit den Ideen nicht mithalten kann;

  • wann sich die Funktechnik auch für die Mittelständler lohnt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erprobt am Metro-Stand den "intelligenten" Einkaufswagen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erprobt am Metro-Stand den "intelligenten" Einkaufswagen.

Herr Dr. Wolfram heißt mit Vornahme Gerd und leitet die Metro Group Information Technology GmbH (MGI). Damit ist er für die IT-Unterstützung des Handelskonzerns Metro Group verantwortlich. Auf der CeBIT trat der Anwender erstmals als Aussteller auf - flankiert von zwei Dutzend Partnerunternehmen, darunter IT-Schwergewichte wie IBM, Hewlett-Packard, Intel, Microsoft, SAP, Siemens und T-Systems. Die "Future Mall" in Halle 6 demonstrierte anschaulich, wie sich der Handelsriese die schöne neue Welt des technikunterstützten Alltags vorstellt. Die Ideen reichen vom "intelligenten" Einkaufswagen, der seinen Inhalt erkennt und die Preise addiert, über den automatischen Bezahlvorgang durch berührungslose Produkterkennung bis hin zu Haushaltsgeräten, die beim Verfassen des Einkaufszettels oder der korrekten Textilpflege helfen. Wie Konzernchef Hans-Joachim Körber erläutert, will die Metro mit solchen Aktionen ihre Position als "Innovationsführer" im Handel unterstreichen.