Bester ITK-Arbeitgeber im Porträt

Ein Ingenieurbüro mit 1300 Mitarbeitern

17.03.2015
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Für seine offene Kultur erhielt Vector Informatik im Great-Place-to-Work- Wettbewerb Bestnoten von der Belegschaft. In der Größenklasse der Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern landete der IT-Dienstleister auf Rang eins.

"Eigentlich ticken wir immer noch wie ein Ingenieurbüro, wir begegnen uns auf Augenhöhe und bringen uns eine persönliche Wertschätzung entgegen. Jeder kann sich mit seiner Kompetenz einbringen." Mit diesen Worten beschreibt Marcell Amann, Personalleiter von Vector Informatik in Stuttgart, die Atmosphäre in seinem Unternehmen, das mittlerweile über 1300 Mitarbeiter in 17 Ländern beschäftigt. Kontinuierlich und organisch hätten sich Umsatz und Mitarbeiterzahl entwickelt, auf große Zukäufe hat Vector ebenso verzichtet wie auf Kurzarbeit oder Entlassungen im Krisenjahr 2009, obwohl damals der Umsatz stark zurückgegangen war. "Das war ein deutliches Signal an die Mitarbeiter", sagt Amann.

In der Great-Place-to-Work-Umfrage stellten die Mitarbeiter Vector Bestnoten in Sachen Kommunikation aus. Offene Türen überall, auch die Geschäftsführer verschanzen sich nicht hinter einem Vorzimmer. Zum Wochenausklang laden die Chefs wie einst zu Gründerzeiten Ende der 80er Jahre zum Feierabendbier ein, und man tauscht sich gegenseitig in lockerer Atmosphäre aus. In der Belegschaft kommt das gut an, die obersten Führungskräfte werden als greifbar und bodenständig wahrgenommen. "Wir arbeiten in einem offenen ­Klima, Teamgeist wird groß geschrieben und eine Ellenbogenkultur vermieden", sagt Amann. "Unsere Neuzugänge fühlen sich von Anfang an wohl, das kann man nicht verordnen."

Entwickler diskutieren mit den Chefs

Die Personalfluktuation ist laut Personalleiter Amann ausgesprochen gering. Das mag auch daran liegen, dass Vector Informatik im Gegensatz zu klassischen IT-Dienstleistern den Kunden keine Arbeitsdienstleistungen anbietet, sondern vor allem Produkte entwickelt. Das hat aus seiner Sicht zwei Vorteile: Zum einen können sich die Mitarbeiter, die zum Großteil Software entwickeln, mehr mit ihrem Tun identifizieren. Zum anderen müssen sie nicht so oft beim Kunden sein wie Berater. Besonders motiviere es die Entwickler, auf technischer Ebene mit den Geschäftsführern diskutieren zu können. Was trotz der Unternehmensgröße immer noch geschieht, so Amann: " Als Ingenieure bringen sie sich in Fachdiskussionen oder auch Teammeetings ein."

Marcell Amann, Personalleiter Vector Informatik: "Unsere Neuzugänge fühlen sich von Anfang an wohl, das kann man nicht verordnen."
Marcell Amann, Personalleiter Vector Informatik: "Unsere Neuzugänge fühlen sich von Anfang an wohl, das kann man nicht verordnen."
Foto: Vector Informatik

Ein besonderes Augenmerk haben die Geschäfts­führer aber auch auf die jungen Führungskräfte, mit denen sie in Kamingesprächen diskutieren und die sie als Mentor unterstützen. Seit einigen Jahren haben die Stuttgarter auch ein Entwicklungsprogramm für Führungskräfte, um geeignete Kandidaten vernünftig auf die veränderte Rolle vorbereiten und ihnen auch den speziellen Geist der Unternehmenskultur vermitteln zu können.

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