Leichte Erholung

Der Frühling kommt langsam auch im IT-Arbeitsmarkt

23.04.2010
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Im März haben deutsche Arbeitgeber 7,6 Prozent mehr IT-Stellen ausgeschrieben als im Vormonat und von März bis Januar sind es immerhin 25,4 Prozent.

Das Frühjahr lässt hoffen: Sowohl auf dem allgemeinen Stellenmarkt für Fach- und Führungskräfte als auch auf dem für IT-Experten sind Zeichen der Besserung in Sicht. 139.833 Positionen schrieben die Unternehmen aller Branchen im März aus, was einen Zuwachs von 3,3 Prozent gegenüber dem Februar und 11,4 Prozent von Februar zu Januar bedeutet; selbst zum Vorjahresquartal ist ein Plus von 1,6 Prozent auszumachen.

In der IT waren es laut dem Berliner Dienstleister AnzeigenDaten, der im Auftrag der COMPUTERWOCHE 103 Printmedien und 19 Online-Jobbörsen auswertete, 13.531 Stellen. Durchwachsen sieht die Bilanz aus, wenn man das erste Quartal des vorigen Jahres als Vergleich heranzieht. 2009 waren nämlich in diesen drei Monaten 13,6 Prozent IT-Stellen mehr zu besetzen als dieses Jahr. Dafür sieht es im März-Vergleich schon wesentlich besser aus. Der Rückgang in diesem Jahr macht nur 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

Die meisten Jobs schreiben Personalvermittler im Auftrag ihrer Kunden, Zeitarbeitsfirmen ("sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ist die Oberbranche) aus. Sie boten zusammen 33,2 Prozent weniger Jobs an als im ersten Quartal des Vorjahres und kamen damit auf 43 Prozent der jetzigen Offerten.

Damit sind diese Dienstleister - zumindest was den Rückgang angeht - in bester Gesellschaft mit der Luftfahrtindustrie (-51,8 Prozent), dem Verlagswesen (-19,8 Prozent) und überraschenderweise mit dem öffentlichen Dienst (-23,1 Prozent), der in den letzten Monaten mit guten Zahlen glänzte. Einen leichten Rückgang um 3,1 Prozent auf 3139 inserierte Stellen verzeichnen die Softwarehäuser. Gute Nachrichten kommen dagegen aus der "Nachbarbranche" unter den IT-Fachleuten: Der Hardwaresektor meldet 3126 freie Stellen und damit einen Zuwachs von 6,5 Prozent. Ebenfalls auf dem Weg der Erholung sind Branchen wie Verkehr (+46,3 Prozent), Fahrzeugbau (+40,4 Prozent), Finanzdienstleister (+25,2 Prozent) sowie der Handel (+15,1 Prozent).

Die meisten freien Stellen entfallen auf Bayern, das den Abstand zu den nächstplazierten Bundesländern in diesem ersten Quartal deutlich vergrößert hat. 9175 Offerten kommen aus dem südlichsten Bundesland, was einem Zuwachs von rund 14,5 Prozent entspricht. Nordrhein-Westfalen hat Baden-Württemberg vom zweiten Platz verdrängt. Der Westen schrieb 5682 Stellen aus (-15,8 Prozent) und das Ländle 5555, was ein Minus von 41 Prozent und einen bisher nicht da gewesenen Rückgang bedeutet. Platz vier belegt traditionell eine weitere IT-Hochburg - Hessen. Das Bundesland muss einen Rückgang der freien Arbeitsplätze von 32,9 Prozent verkraften. Positive Nachrichten kommen dagegen aus der Hauptstadt Berlin, die einen Zuwachs um 31,1 Prozent auf 1710 Stellen zu verzeichnen hat. Erfreulich, allerdings auf weit niedrigem Niveau entwickelte sich der IT-Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland.